25 Jun

Philomena am Rhein – Anekdote

Als ich vergangenen Donnerstag auf dem Rheindamm unter strahlend blauem Himmel nach Triesen radelte, sah ich neben einer Bank ein Fahrrad stehen. Es war Philomena, die schon seit 5 Tagen von den täglichen Kontrollen der Post nicht mehr erfasst wurde. Sie war abgeschlossen, sah tadellos aus und war dem Anschein nach in Benutzung. Auf der Bank neben dem Fahrrad lag ein T-shirt, was den Verdacht bekräftigte. Ich blickte mich um, rheinauf- und abwärts. Dann kam mir ein Passant in den Sinn, ohne T-Shirt, an dem ich zuvor vorbei gefahren bin. Ich fuhr einige hundert Meter zurück, fand den Mann und sprach ihn an. Der Mann heisst H. und es stellte sich heraus, dass er ein reger Nutzer der FreeVeloPoints ist und er Philomena – nach dem er eine Weile mit Venzel unterwegs war – für das passendste Fahrrad gehalten hat. H. würde das Fahrrad täglich zur Station zurück bringen, es jedoch wieder per SMS freischalten, wenn er sieht, dass sich noch drei weitere Fahrräder an der Station befinden. Und tatsächlich! Von H.’s Nummer erhielten wir täglich eine Freischaltung für Philomena.

Ich freute mich sehr über diese Begegnung und darüber, dass das Geheimnis um die untergetauchte Philomena entlüftet wurde. Sie wurde nicht geklaut, verschleppt, beschädigt… Nein, sie wurde intensiv genutzt!

„Jeweils am 1. des Monats“, erklärte ich H., „werden die Zahlenkombinationen der Schlösser gewechselt und die Fahrräder durchgecheckt. Da wären wir froh, wenn Philomena ein Tag Rast bekommt.“ Er versicherte mir, dass er am ersten eine Fahrradpause einlegen werde.